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Wissenswertes zur Geschichte des Hypocras

Der Hypocras, in anderen Schreibweisen auch „hipocras“, „ypocras“ oder „ippocras“, ist ein mit Honig, später auch mit Zucker stark gesüßter Rotwein, dem man im Mittelalter medizinische Eigenschaften zuschrieb. Leisten konnten es sich nur die Könige, reiche Adlige und Kaufleute, denn die Gewürze waren damals sehr teuer. Gewürzweine waren schon bei den Römern bekannt. Auch den Tempelrittern war er nicht unbekannt. Der Mediziner Arnau de Vilanova erwähnte in seinen Schriften ein Rezept, das Zimt verwendete. Der Hipocras erinnert an die heute getrunkenen Glühweine und Feuerzangenbowlen.

Name

Der Name dieses hoch angesehenen Gewürzweins  wurde dem griechischen Arzt Hippokrates entliehen.

Die  Manica Hippocratis (Hippocras-Sack)  war ein Filtersack aus Filz, der damals von Apothekern zur Zubereitung des „Hypocras“ verwendet wurde.

Basler Hypocras

In Basel ist der Hypocras immer noch beliebt und wird  aus verschiedenen Rot- und Weißweinsorten, Zucker, Zitronenschale sowie den Gewürzen Zimt, Nelken, Muskat, Ingwer, Koriander und Kardamom hergestellt.

Erstmals erwähnt in der Basler Geschichten wurde er bereits im Mittelalter. 1523 gestattete der Große Rat von Basel den Handel mit diesem süßen Wein. Getrunken wird er traditionell in der Stunde vor und nach dem Jahreswechsel, üblich werden dazu Basler Läckerli serviert.

Die weiße Sorte des Hypocras heißt in sächsischen Wein- und Winzerbüchern „Clairet“.

 

Hypocras nach Art des Languedoc im Ménagier de Paris
Für ein Viertelpfund Hypocras nach dem Maße von Bézier, Carcassone oder Montpellier [i. e. 12 Unzen pro Pfund] nehmt fünf Drachmen [1 Drachme i. e. 3,24 Gramm] fein ausgelesenen und gesäuberten Zimt; Ingwer, der gelesen und vorbereitet drei Drachmen ausmacht; Gewürznelken, Muskatblüte, Galgantwurzel, Muskatnuß, Narde, insgesamt eineinviertel Drachmen, wobei am meisten Nelke verwendet wird und von den anderen Zutaten jeweils immer weinger.

Mahlet dies fein und gebt ein halbes Viertelpfund Blockzucker nach dem Maß von Paris [i.e. 16 Unzen pro Pfund[ fein zerstoßen zu den obengenannten Gewürzen; Wein und Zucker werden in einem Topf auf kleinem Feuer erhitzt, wobei die gemahlenen Gewürze zugegeben werden.

Gebt alles daraufhin durch das Seihtuch und seiht so oft, bis der Hypocras klar wird und eine ansehnliche rote Farbe bekommt. Wohlgemerkt müssen Zucker und Zimt im Geschmack vorherrschend sein.

 

Es gibt viele Rezepte zur Herstellung eines Hypocras….hier sind zwei davon.

 

Hypocras

Variante 1

Zutaten

  • 1 Liter Rotwein von guter Qualität  (Merlot oder Syrah) oder 1 Liter trockener Weißwein (Sauvignon)
  • 150 g Puderzucker oder lieblicher Honig
  • Zimt, Ingwer und Galgant, gemahlen

Zubereitung

  1. Die Gewürze fein mahlen und vermischen.
  2. Den Wein in eine Schüssel geben, den Puderzucker und die Gewürze zugeben und gut vermischen.
  3. Etwa 2 Stunden ziehen lassen, danach mehrere Male durch ein Leinentuch filtern, bis die Flüssigkeit klar ist.
  4. In eine saubere Flasche abfüllen, kühl aufbewahren und 14 Tage ruhen lassen, danach kalt oder heiß genießen.

 

Tipp
Hypocras kalt oder warm servieren. Weitere typische Zutaten sind Kardamom und Rosenwasser, aber auch Majoran, Muskatnuss, Pfeffer und Gewürznelken
.


Variante 2

Zutaten

  • 2 l Rotwein (Merlot oder Syrah)
  • 0,7 l Weißwein
  • 200 g Rohrzucker
  • 2 Stück Sternanis
  • 5 Stück Nelken
  • 1 Msp. Muskatnuss, frisch gerieben
  • 1/2 TL Kardamomsamen
  • 1/2 TL Koriandersamen
  • 2 Zimtstangen
  • 1/2 TL Ingwerwurzel, getrocknet und frisch gemahlen
  • 5 Stück Bio-Orangenschalen, getrocknet
  • 5 Stück Bio- Zitronenschalen,  getrocknet

Zubereitung

  1. Die Gewürze mit 1/2 Liter Rotwein einmal aufkochen und abkühlen lassen.
  2. Gewürzrotwein danach in einem großen Topf mit dem restlichen Weiß-und Rotwein auffüllen und 2 Tage durchziehen lassen.
  3. Hyprocras anschließend filtern und in kleine Geschenkflaschen abfüllen und mit einem hübschen Etikett versehen.

 

Tipp
Hyprocras kalt oder warm servieren.

 

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