Beinwell SYMPHYTUM OFFICINALE L.

 

Lateinischer Name SYMPHYTUM OFFICINALE L.
Volksnamen Bienenkraut, Beinwurz, Chüechlikrut, Eselohrwurzel, Hasenlaub, Wallwurz, Wottel…
Erntemonat März-Mai oder später Herbst
Verwendbare Pflanzenteile Wurzeln
Vorkommen Feuchte Stellen an Waldrainen, Gräben, Bachufer, Äcker, wiesen, Gebüsch, in ganz Europa
Inhaltstoffe Reichlich Schleimstoffe (Fructane), bis 1,5 % Allatoin (aus dem Purinstoffwechsel), 4-6 % Gerbstoffe, Rosmarinsäure, Cholin. Je nach Herkunft und Anbausorte geringe Mengen bis Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden (P.A.). Seit 1996 gibt es P.A.-freie Zuchtsorten (Kyttasalbe).
Eigenschaften Schmerzlindernd, entzündungshemmend, abschwellend, wundreinigend und lokal reizmildernd. Allantoin fördert die Kallus-Bildung und die Zellneubildung und somit die Regeneration von Gewebe.  Desweiteren sorgt es für eine Verflüssigung des Wundsekretes und dadurch zu einer verbesserten Granula­tion. Cholin reduziert den Austritt von Gewebeflüssigkeit, erweitert die Arteriolen und führt damit zu einer besseren Durchblutung. Schleim und Gerbstoffe fördern die Wundheilung.
Hilft bei Schlecht heilenden stumpfen Verletzungen wie Quetschungen,  Hämatome. Schlecht heilende Wunden und Brüche, Ulcus cruris, Furunkel, Augen­verletzungen, chronische Hauterkrankungen, Ekzeme und Psoriasis.

Sehnen-, Seh­nenscheiden- und Schleimbeutelentzündung, Knochenhaut-, Venen- und Nagelbettentzündung, Thrombophlebitis und Lymphknotenschwellungen, Muskelkater.

Das Wort Beinwell stammt von althoch-deutsch „Bein: Gebeine, Knochen” und “well: wallen, zusammenwachsen”.

Ihren Namen hat sich der Beinwell   als “Knochen-Heilerin”  gemacht. In der griechischen Namensgebung bedeutet „symphein: zusammenwachsen” und weist somit auf die wundheilenden und regenerationsför­dernden Eigenschaften der Pflanze hin.

 

Beinwell wird heute besonders in der Sportmedizin geschätzt: Beinwell erwies sich in einer Studie  als Heilmittel ersten Ranges bei Sprunggelenksdistorsionen.  Schmerzen und Schwellung bildeten sich besonders schnell zurück sowie die  Gelenkmobilität.

 

Darreichungsformen: Zerkleinerte Droge, Tinkturen, Salben, Frischpflanzenanwendungen für halbfeste Zubereitungen und Kataplasmen.

Hinweis: Da die enthaltenen Schleimstoffe gut Wärme speichern, eignen sich Beinwellwurzelpasten speziell für Packungen und Umschläge.

Tagesdosis: Salben mit 5-20% getrockneter Droge; Zubereitungen entsprechend (nicht mehr als 100 ug P.A.

Anwendungsdauer: Nicht länger als 4-6 Wochen/Jahr, da in sehr geringen Mengen hepatotoxische P.A. enthalten sein können. P.A.-freie Zubereitungen unterliegen diesen Begrenzungen nicht.

Nebenwirkungen: Nicht bekannt.

Gegenanzeigen: Aufgrund der Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder unter 2 Jahren. Nur auf intakter Haut anwenden.

Teezubereitung: 1 EL gut zerkleinerte Droge mit 1/4 l warmem Wasser übergießen, 30 Min. ziehen lassen und für Umschlag/Bad verwenden. (Für die Hausapotheke können die Blätter mitverwendet werden. Ich habe beste Erfahrungen gemacht mit Beinwellwurzelpulver, das mit Beinwellblättertee zur Paste angerührt und auf die Verletzung aufgebracht wurde).