Buchenkeimlinge – lecker in der Wildkräuterküche

Ein Salat mit Buchenkeimlingen – ein wahrer Gaumenschmaus

Es ist Ende April und höchste Zeit, noch ein paar Buchenkeimlinge zu erhaschen. Im Schutz ihrer Familie entfalten sich nun viele kleine “Buchenkinder”.

Karin Greiner vergleicht in ihrem Buch “Bäume in Küche und Heilkunde” die jungen Buchenkeimlinge mit tanzenden Ballerinen im Tutu. Ein bisschen erinnern sie mich auch an kleine grüne Schmetterlinge.

Der Geschmack der feinen Keimblätter erinnert an Nüsse. Wir können ohne schlechtes Gewissen ein paar der Keimlinge für unseren Salat ernten.

Besonders gut schmeckt mir der Salat mit gerösteten Kürbiskernen und einem Kürbiskernöl.

 

Rezept für eine Salatsauce

Wissenswertes zur Buche

Ende April bis Anfang Mai entwickeln sich die ersten Blätter der Buche. Eine ausgewachsene Buche trägt im Sommer bis zu 600.000 Blättern an ihren Ästen, wovon jedes Blatt ein Unikat, gleich einem Fingerabdruck ist. Buchen sind gleichzeitig Tief- und Flachwurzler und verfügen über ein großes Wurzelgeflecht, über das sie mit ihren Familienmitgliedern in Verbindung stehen. Sie blühen kurz nach dem sie ihre Blätter entfaltet haben und bilden gleichzeitig männliche und weibliche Blüten.

Sonne für die Buchenkinder

Buchen sind übrigens sehr soziale Bäume, was ihre Pflanzenfamilie betrifft.  Alte Buchen geben den jungen Buchen den Vortritt bei der Entwicklung des Blätterkleides. Das hat den Hintergrund, dass sie ihnen damit nicht  das Sonnenlicht nehmen und ihnen auch wichtige Nährstoffe überlassen.

Buchenholz

Buchen liefern sehr gutes Brennholz, Holzkohle zum Grillen und leckere Genüsse für den Gaumen. So wird zum Beispiel Buchenasche zur Veredelung berühmter Käsesorten verwendet.

Bucheckern

Im Herbst gibt die Buche ihre Bucheckern ab.

Es sind so viele, dass sie meist nicht alle von den Bewohnern des Waldes aufgefressen werden können.

Bucheckern haben einen Fettgehalt von rund 40 Prozent, außerdem sind sie reich an Mineralstoffen, Zink und Eisen.

Bucheckern enthalten den schwach giftigen Stoff „Fagin“ . Deshalb müssen die geschälten Eckern einige Minuten in der Pfanne geröstet werden, das baut den Giftstoff ab.

Mystik

Die Buche gilt seit jeher als Wohnort für Feen und Elfen. Für die Kelten und auch die Germanen war es der Baum der Zukunftsvorhersage, des Wissens und der Information.

Magische Zeichen wurden mit spitzen Werkzeugen als Schutzzauber in die Borke geritzt. Man benutzte auch Buchenstäbe mit speziellen Schriftzeichen zur Wahrsagung. Es wird vermutet, daß die Worte  “Buchstabe” sowie “Buch” hier ihren Ursprung haben.

 

Heilwirkung

Große medizinische Bedeutung hat die Buche nicht erlangen können, Edward Bach hat ihre Blüten jedoch für die Bachblütentinktur “Beech” verwendet. Er empfahl sie Menschen, die sich selbst und anderen gegenüber unter Intoleranz leiden.

Die Kelten stellten aus Buchenasche Seife her. Die Asche enthält entzündungshemmende und desinfizierende Stoffe.

Eine Mischung aus Buchenasche und Johanniskrautöl wurde zur Wundauflage verwendet.

Buchenblätter

Jungen Buchenblätter eignen sich zum rohen Verzehr in Smoothies, Salaten und Pestos, aber auch für die warme Zubereitung wie z.B. für Suppe und Gemüse.

 

Bon appétit!

 

 

 

 

 

 

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