Gänseblümchen (bellis perennis)

Das Gänseblümchen war bereits bei den Germanen als Blümchen des Neubeginns und der Fruchtbarkeit angesehen. Das erste Gänseblümchen, das wir finden, soll besondere Heilkräfte besitzen.

So unscheinbar es wirkt, ist das Gänseblümchen ein wunderbares Heilmittel. Seinen unglaublichen Regenerationswillen gibt es  auch beim therapeutischen Einsatz weiter.

Die Heilkraft des Gänseblümchens lässt sich vor allem in der Kinderheilkunde gut nutzen.

Pfarrer Künzle beschreibt es so:

„Eine Prise Maßliebchen soll man jeder Mischung Kindertee beifügen; es hat es in sich, Kindern, die trotz guter Kost nicht gedeihen wollen auf die Beine zu helfen.”

 

Lateinischer Name Bellis perennis
Volksnamen Augenblume, Maßliebchen, Maiblume, Tausendschönchen, Gänseliese
Erntemonat April bis September
Verwendbare Pflanzenteile Blüten und Blätter
Vorkommen auf Feldern und Weisen, in Gärten, auf Grasflächen und an Wegränder
Inhaltstoffe Saponine, Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe, wenig ätherisches Öl, organische Säuren und Vitamin C.
Eigenschaften
  • entzündungshemmend
  • adstringierend
  • stoffwechselfördernd
  • schmerz- und juckreizlindernd
Volksheilkundliche Anwendungen Hautleiden wie Milchschorf und Ekzeme, Insektenstiche, Husten, Verdauungsbe­schwerden, Stoffwechselleiden.
Astrologische Zuordnung Sonne, Mond, Venus

Tee

2 TL mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abgießen. 2mal täglich 1 Tasse Tee trinken. Diesen Tee nutzt man in der Volksheilkunde traditionell für Um­schläge bei schlecht heilende Wunden oder zum Betupfen von Hautausschlägen.

Waschung mit Gänseblümchentee

Bei unreiner Haut hilft das Waschen mit einem Tee aus Gänseblümchen- und Stiefmütterchenkraut zu gleichen Teilen.

Hierzu bereitet man am besten einen Kaltauszug:

Je 1 EL Gänseblümchen- und Stiefmütterchenkraut mit 1 l warmen Wasser übergießen, 8-10 Std. (über Nacht) ziehen lassen und danach abgießen.

Wildkräuterküche

Geschmack: Mild, erinnert ein bisschen an Erbsen.
Verwendbare Pflanzenteile: Blätter, Blüten, Knospen.
Einsatz: Blätter und Blüten können für Salat und Smoothies verwendet werden. Die Blüten  als hübsche Dekoration. Die Knospen kann man wie Kapern einlegen.

Gänseblümchenöl selbst herstellen

Ein Öl aus Gänseblümchen kann bei Akne, Neurodermitis oder Herpes unterstützend wirken. Zur Hautpflege wird das Öl auf die nasse Haut aufgetragen und anschließend nur vorsichtig abgetupft. Die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe bekämpfen Unreinheiten und Trockenheit helfen und die Anfälligkeit für Bakterien und Pilze wird vermindert.

Um ein heilendes Gänseblümchenöl herzustellen, brauchst du  ein Glas voll frisch gesammelter Gänseblümchenblüten und ein geeignetes Basisöl. In diesem Rezept verwende ich Distelöl. Es ist besonders vitaminreich und auch in gut sortierten Lebensmittelgeschäften erhältlich. Über die Öle sprechen wir im entsprechenden Kapitel im Kurs.

  1. Gänseblümchenblüten sammeln und für eine Weile im Schatten oder unter einem Papier liegen lassen, damit kleine Krabbeltiere noch fliehen können.
  2. In ein Glas geben und so weit mit Öl aufgießen, dass alle Pflanzenteile bedeckt sind.
  3. Das Glas in ein Wasserbad stellen und vorsichtig erhitzen. Besonders schonend werden die Wirkstoffe bei einer Temperatur um die 40 °C herausgelöst.
  4. Etwa 90-120 Minuten ziehen lassen. (Bei 60-80 °C reichen 60 Minuten.)
  5. Danach von Herd nehmen und weitere 1-3 Tage verschlossen und bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Die Blüten durch einen Filter abseihen und das Öl am besten in Braunglasflaschen abfüllen.

 

Nun hast du ein gutes Öl zur späteren Weiterverarbeitung hergestellt. Die Haltbarkeit deines selbstgemachten Gänseblümchenöls entspricht bei sauberer Verarbeitung in etwa dem ursprünglichen Verfallsdatum des Basisöls. Solltest du das Öl für eine Gänseblümchensalbe oder eine Creme weiterverwenden wollen, kannst du es auch bis 60 °C erhitzen.

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Kaltauszug von Gänseblümchenblüten

Schonender werden die Wirkstoffe des Gänseblümchens ohne Erhitzen herausgelöst.

Die mit Öl übergossenen Blüten nicht erhitzten, sondern drei bis fünf Wochen an einem warmen, aber schattigen Ort stehen gelassen und täglich einmal geschüttelt. Das Schütteln hilft, die Wirkstoffe besser herauszulösen und Schimmelbildung zu verhindern.

Gänseblümchen-Ölauszug  kann bei kleinen Wunden oder Schnitten eine schnelle Schmerzlinderung und ein Abklingen der Wunde unterstützen.  Dazu einfach mehrmals täglich die betroffene Stelle mit einem in Öl getränkten Tuch abtupfen.

Die im Gänseblümchen enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe machen die Haut geschmeidiger.  Damit kannst du sie unterstützend zum Vorbeugen von Schwangerschaftsstreifen einsetzen. Eine regelmäßige Ölmassage hilft Dehnungsstreifen entgegenzuwirken.

Gänseblümchen mit Kokosöl

Zur Behandlung und Pflege  unreiner Haut, Akne und Bindegewebsschwäche ist Kokosöl ein bewährtes Mittel. Es unterstützt somit die Wirkung  des Gänseblümchens und beide Komponenten  unterstützen sich gegenseitig.

Zubereitung

  1. Ein Glas etwa bis zur Hälfte mit Kokosöl füllen und mit Gänseblümchen auffüllen.
  2. Im Wasserbad erwärmen, bis das Kokosöl vollkommen flüssig ist.
  3. Umrühren und bei etwa 40 °C für zwei bis drei Stunden ziehen lassen.
  4. Öl abseihen und abkühlen lassen.

 

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