Stiefmütterchen Viola tricolor Violae tricoloris herba (M)

Das hübsche dreifarbige (tricolor) Stiefmütterchen aus der Familie der Violaceae (Veilchengewächse) ist in allen gemäßigten Zonen Europas und Asiens heimisch. Verwendet wird das blühende Kraut, das über den ganzen Sommer geerntet wird. Stiefmütterchen wird vor allem bei Hautkrankheiten der Kinder und juveniler Akne eingesetzt. Schon OTTO BRUNFELS (1489-1543) schrieb in seinem „Contrafayt Krreutterbuch: „das gebraut wasser ist gut den jungen Kindern, wann sye die unnatürlich hitz überfel­let…”

Stiefmütterchen

Stiefmütterchen

Inhaltsstoffe: Flavonoide (Rutin), ca. 10 % Schleimstoffe, saponinähnlich wirkende Peptide, Methyl­salicylglykosid, Phenol, Carbonsäuren.

Wirkungen: Entzündungshemmend, stoffwechselfördernd, schweißtreibend, schmerzlindernd, antio­xidativ und kortisonähnlich.

Indikationen: Chronische Ekzeme, Milchschorf der Kinder, leichte seborrhoische Hauterkrankungen, Impetigo, Juckreiz, juvenile Akne, Säuglingsekzeme und Windeldermatitis. Innerlich zur Stoffwechselumstimmung (bei Hautkrankheiten u.a.).

Darreichungsformen: Tee u.a. galenische Zubereitungen zur äußeren und inneren Anwendung, auch in der Kosmetik. Als Bad, Auflage oder Tee (langdauernd!). Auch zur Fläschchenzubereitung. Hinweis: In der Volksmedizin wird der Stiefmütterchentee bei hautkranken Säuglingen anstelle von Wasser zur Nahrungszubereitung verwendet.

Tagesdosis: 4-5 g Droge. Für ein Sitzbad 2-3 EL Droge.

Nebenwirkungen/Gegenanzeigen: Nicht bekannt.

Teezubereitung:

1 TL Kraut (1,5 g Droge) mit 1 Tasse heißem Wasser (Säuglinge: ¼ TL/Tasse) übergießen, 5 Min. ziehen lassen und abgießen. 3 Tassen tgl. trinken.

 

Für Bäder: 2-3 EL Droge mit 1 l kochendem Wasser übergießen, nach ca. 15 Min. abgießen und in das Badewasser ge­ben. Für Umschläge: 1,5 g Droge mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 5 Min. ziehen lassen, abgießen. Mehrmals tgl. als Umschlag anwenden.

Kommission E: Äußere Anwendung: Leichte seborrhoische Hauterkrankungen, Milchschorf der Kinder.

Empfehlungen in diesem Beitrag ersetzen nicht den Gang zur/zum Ärztin/Arzt oder Heilpraktiker*in.