Ein Frühlingsbote – das Leberblümchen
In der Weite schon leuchtet das Blau der Blüte. Neugierig, in der Erwartung einer Sinnestäuschung oder Lichtreflektion, zieht es uns in sein Leuchten. Schieben wir das Laub beiseite, finden wir manchmal ganze Horste dieses wunderbaren Blümchens. Das Leberblümchen scheint die Geselligkeit zu lieben und bringt uns durch seine Farbintensität ins Entzücken. Farbe, dass ist es, was uns nach einem Winter fehlt.
Dies sind für mich Momente in der Natur, wo ich ehrfürchtig und dankbar bin.
Achtung – nicht einfach pflücken
Leider begegnet uns das Leberblümchen immer seltener. Es ist nicht mehr häufig zu finden und braucht unseren Schutz. Es darf somit nicht im Wald geerntet werden. Wir können uns aber ein Pflänzchen im Fachgeschäft besorgen und in unseren Garten setzen. Wählen wir einen guten Platz, bedankt sich das Leberblümchen mit reichlichem Wachstum. Besonders gerne scheint es in Nachbarschaft und unter dem Schutz des Holunderbaums zu wachsen. Dort können wir es dann reichlich pflücken und für unsere Gesundheit verwenden.
Die Ameise und das Leberblümchen
Ameisenblümchen wird die Leberblume auch genannt, da sie in ihren Blüten einen klebrigen Samen mit zuckerhaltigem Duftstoff enthält. Dieser lockt die Ameisen an, die sich reichlich daran bedienen. Praktisch ist, dass sie sich damit überladen und einen Teil ihrer Ladung auf dem Weg nach Hause verlieren. Ein neues Leberblümchen darf dort wachsen.
Eine schöne Geschichte
Es gibt viele Mythen über Pflanzen und auch das Leberblümchen bringt eine schöne Geschichte mit.
Es wird erzählt, wenn ein Freier im Frühling die ersten Leberblümchen pflückt und daraus einen Kranz oder einen Ring bindet, so soll er diesen zu seiner Liebsten tragen. Klopft er dort vorsichtig an die Tür und die Dame seiner Wahl öffnet und nimmt den Ring an, so verspricht sie sich ihm und willigt für eine Hochzeit ein.
Wetterblume
Als Wetterblume zeigt uns die geschlossene Blüte am Vormittag oder Mittag eine hohe Regenwahrscheinlichkeit an.
Signatur
Schauen wir uns die Signatur des Leberblümchens an, weisen ihre Blätter durch die Dreilappigkeit auf die Leber hin. Dies ist auch im botanischen beziehungsweise lateinischen Namen wieder zu finden. Hepar bedeutet Leber.
Lateinischer Name | hepatica nobilis |
Volksnamen | Leberkraut, März Blümchen, Hasen Wurz, blaue Schlüsselblume |
Erntemonat | März bis April |
Verwendbare Pflanzenteile | Das ganze Kraut getrocknet |
Vorkommen | Nährstoffreicher Kalkboden, im Halbschatten |
Inhaltstoffe | Protoanemonin |
Eigenschaften | Schleimlösend und Leber schützend |
Hilft bei | Leber und Galleleiden, Lungenerkrankungen |
Astrologische Zuordnung | Mond |
Verwendung
Der Name Leberblümchen lässt uns ahnen, dass die Pflanze volksheilkundlich bei Leber- und Galle Beschwerden eingesetzt wird, aber auch bei Lungenerkrankungen zeigt sie ihre Wirksamkeit. Giftig ist das Leberblümchen nur als frische Pflanze, die giftigen Reizstoffe verliert sie während des Trocknens.
In der Volksheilkunde wurden zur Stärkung die ersten drei gefundenen Blüten frisch gegessen.
In der Apotheke erhält man das Leberblümchen ausschließlich als spagyrisches Mittel.
- Blätter erscheinen erst nach der Blüte
- alle Blätter in grundständiger Rosette, dreilappig
- Blüten blau, dreiblättriger grüner Kelch
- Stängel behaart
Rezepturen
Zutaten
- 1 Teelöffel Leberblümchenblüten getrocknet
- 1/4 l Wasser
Zubereitung
Einen Teelöffel getrocknete Leberblümchenblüten mit lauwarmen 1/4 l Wasser übergießen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen abseihen und schluckweise trinken.
– Zum Rezept Leberblümchentinktur
– So stellst du einen Leberblümchenwein her
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