Von Fichte bis Tanne: Unterschiede erkennen und bestimmen
Einführung in die Bestimmung von Nadelbäumen
Die Bestimmung von Nadelbäumen mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, aber ist tatsächlich von großer Bedeutung.
Nadelbaumarten haben unterschiedliche Eigenschaften und Verwendungszwecke. Ein korrektes Erkennen und Bestimmen der Nadelbäume ermöglicht es dir, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und sie sicher zu nutzen. Ausserdem ist die Bestimmung wichtig, um die Nadelbäume von der sehr giftigen Eibe zu unterscheiden.
Bestimmen von Nadelbaumarten anhand äußerer Merkmale
Unterschiede im Nadelanordnung (Einzel- oder Zweinadeln)
Eine Möglichkeit, Nadelbaumarten zu bestimmen, besteht darin, die äußeren Merkmale zu betrachten. Ein wichtiger Unterschied liegt in der Nadelanordnung. Manche Nadelbäume haben einzelne Nadeln, während andere Zweinadeln besitzen.
Auch die Vielfalt der Borkenstrukturen kann ein wertvolles Merkmal sein, um die Arten auseinanderzuhalten.
Schaue dir die Borke genau an und beachte die Farbe, Textur und Muster. Bei einigen Baumarten ist die Borke glatt und rau, während andere eine schuppige oder gefurchte Oberfläche haben.
Die Zapfenformen können ebenfalls hilfreich sein, um die Baumarten zu identifizieren
Untersuche die Größe, Farbe und Form der Zapfen. Einige Zapfen sind lang und schlank, während andere kurz und rundlich sind. Beachte auch die Anordnung und Anzahl der Zapfenschuppen.
Spezifische Merkmale der bekanntesten Nadelbaumarten
Tanne
Die Tanne ist eine der bekanntesten Nadelbaumarten und hat einige charakteristische Eigenschaften.
- Die Nadeln der Tanne sind weich und können bis zu 5 cm lang werden.
- Sie sind dunkelgrün auf der Oberseite und haben meist zwei weiße Linien (Nadelstreifen)auf der Unterseite.
Um die Borke der Tanne zu erkennen und zu bestimmen, achte auf folgende Merkmale:
- Die Borke ist grau bis
- braun und kann eine leicht rissige oder schuppige Textur haben.
- Bei jungen Tannen ist die Borke glatter und dünn, während sie bei älteren Bäumen dicker und rauer wird.
- Die Borke kann kleine Harztropfen aufweisen, die einen angenehmen Duft verströmen.
- Suche nach kleinen, eckigen oder rechteckigen Erhebungen auf der Borke, die als Harzblasen bezeichnet werden.
- Tannenborke kann manchmal eine leicht orangefarbene oder rostige Färbung haben.
Zapfen der Tanne:
- Die Zapfen der Tanne sind länglich und zylindrisch geformt.
- Sie sind braun bis rotbraun gefärbt.
- Die Zapfen sind aufrecht stehend und weisen eine glatte Oberfläche auf.
- Achse des Zapfens bleibt am Baum, Schuppen fallen einzeln ab.
- Deshalb auch keine Tannenzapfen unterm Baum!
- Die Form der Zapfen ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen den einzelnen Tannenarten.
Fichte
- Die Nadeln der Fichte sind weich und flach und haben eine spitz zulaufende Form
„Die Fichte sticht, die Tanne nicht“
.
- Sie wachsen einzeln an den Zweigen und sind spiralig angeordnet.
- Die Farbe der Nadeln variiert je nach Jahreszeit und Alter des Baumes. Junge Nadeln sind meist hellgrün, während ältere Nadeln eine dunklere, grünliche Farbe haben.
- Im Winter können die Nadeln der Fichte etwas bräunlich werden. Wenn du die Nadeln zwischen deinen Fingern reibst, solltest du einen angenehmen, harzigen Duft wahrnehmen.
Zapfen
- Die Zapfen der Fichte sind im Durchschnitt kleiner als die der Tanne und haben eine Länge von etwa 5-15 cm
- Sie haben eine längliche, zylindrische Form mit abgerundeten Enden.
- Die Zapfen der Fichte sind anfangs meist grünlich, werden jedoch mit der Zeit braun und fallen dann auf den Boden.
- Die Schuppen der Zapfen sind relativ eng und stehen dicht beieinander.
- Die Schuppen sind relativ klein und haben eine dünne, flexible Textur.
Wenn du die Rinde der Fichte erkennen und bestimmen möchtest, solltest du auf folgende Merkmale achten:
- Die Borke der Fichte ist graubraun bis rötlichbraun und besitzt eine raue Oberfläche
- Sie ist längsrissig und bildet tiefe Furchen.
- Die Rinde ist zudem harzig und klebrig, vor allem wenn sie frisch ist.
- Bei älteren Bäumen kann die Rinde schuppig und abblätternd sein.
Kiefer
Bei der Kiefer kannst du die Nadeln beispielsweise anhand ihrer Anordnung, Farbe und Länge erkennen:
- Die Nadeln der Kiefer sind meistens in Büscheln von 2 bis 5 sogar bis zu 8 Nadeln angeordnet.
- Die Farbe der Nadeln variiert von grün über blaugrün bis hin zu silbrig-grau.
- Die Nadeln sind relativ steif und haben eine Länge von 5 bis 15 Zentimetern.
Um die Borke der Kiefer zu erkennen und zu bestimmen, beachte folgende Merkmale:
- Die Borke der Kiefer ist in der Regel rau und von einer graubraunen Farbe.
- Achte auf die Rillen und Vertiefungen, die sich auf der Oberfläche der Borke befinden können.
- Die Borke kann auch knotig oder schuppig sein, besonders bei älteren Bäumen.
- Berühre die Borke und spüre die raue Textur, die typisch für Kiefern ist.
Hier sind einige wichtige Merkmale, um die Zapfen der Kiefer zu erkennen und zu bestimmen:
- Die Zapfen der Kiefer haben eine eiförmige bis zylindrische Form.
- Sie sind normalerweise braun oder grünlich-braun gefärbt.
- Die Zapfen sind aufrecht und stehen senkrecht an den Zweigen.
- Die Schuppen der Zapfen sind oft stachlig oder haben kleine Dornen.
- Die Zapfen haben oft eine harzige Beschichtung.
- Die Größe der Zapfen variiert je nach Art der Kiefer, kann aber normalerweise zwischen 5 und 15 cm lang sein.
- Die Zapfen der Kiefer können geschlossen oder geöffnet sein, je nach Reifegrad der Samen.
- Reife Zapfen öffnen sich oft und geben die Samen frei.
Lärche
Wenn du die Nadeln der Lärche bestimmen möchtest, achte auf folgende Merkmale:
- Die Nadeln der Lärche sind weich und dünn
- Sie sind ca. 2-5 cm lang.
- Die Nadeln wachsen in Büscheln an den Zweigen.
- In einem Büschel befinden sich etwa 20-40 Nadeln.
- Die Farbe der Nadeln variiert von hellgrün im Frühjahr bis zu einem leuchtenden Gelb im Herbst.
- Im Winter verliert die Lärche ihre Nadeln, was sie von den meisten anderen Nadelbäumen unterscheidet.
Borke der Lärche 
- Die Borke der Lärche ist braun bis rotbraun und hat eine raue, schuppige Struktur.
- Sie ist im jungen Zustand eher glatt, wird aber mit zunehmendem Alter rauer.
- Vergleiche die Borke der Lärche mit anderen Baumarten wie Tanne und Fichte, um die Unterschiede klar erkennen zu können.
Zapfen
- Die Zapfen der Lärche sind oval oder elliptisch geformt.
- Sie haben eine Länge von ungefähr 2-5 cm.
- Die weiblichen Zapfen sind anfangs grün oder violett und werden im Laufe der Zeit braun
Bestimmen der Eibe und ihre Unterscheidung von den Nadelbäumen
Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht!
Um die Eibe von anderen Nadelbäumen zu unterscheiden, gibt es einige Merkmale, auf die du achten kannst:
Nadeln
- Die Nadeln der Eibe sind dunkelgrün und etwa 1-4 cm lang.
- Sie sind weich und spitz zulaufend.
- Die Nadeln der Eibe wachsen in zwei Reihen entlang des Zweiges.
- Sie sind gegenständig angeordnet, das heißt, sie stehen sich paarweise gegenüber.
- Die Nadeln der Eibe behalten ihre dunkelgrüne Farbe das ganze Jahr über.
- Im Herbst fallen keine Nadeln ab.
Um die Rinde der Eibe zu erkennen und zu bestimmen, achte auf folgende Merkmale:
- Die Rinde der Eibe ist glatt, dünn und rötlich-braun
- Sie kann leicht abblättern und eine glänzende Oberfläche haben
- Du kannst kleine, erhabene Punkte auf der Rinde bemerken
- Die Rinde kann auch leicht schuppig oder faserig sein
Zapfen
- Die Zapfen der Eibe (männlich) sind klein und haben eine längliche Form.
- Sie sind grün, wenn sie noch unreif sind, und verfärben sich mit der Zeit zu einem rötlichen oder braunen Ton.
- Die Zapfen haben eine samtige Textur und sind weich, wenn sie noch frisch sind.
Besonders gefährlich ist das Gift Taxin, das in der gesamten Pflanze vorkommt. Eine Vergiftung mit Eibe kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein. Daher ist es unbedingt erforderlich, die Eibe von anderen ähnlich aussehenden Pflanzen zu unterscheiden und sie auf keinen Fall zu verzehren.
Unterschiede erkennen und die Natur besser verstehen!
Jetzt, da du mehr über die Unterschiede zwischen Tanne und Fichte weißt, bist du bestens gerüstet, um in der Natur auf Entdeckungsreise zu gehen.
Halte Ausschau nach den charakteristischen Merkmalen der beiden Baumarten und nutze dieses Wissen, um die Natur besser zu verstehen. Es gibt noch so viele weitere Pflanzen und Bäume da draußen, die auf ihre Entdeckung warten.
Nutze die Zeit, um dich weiterzubilden und noch mehr über Wildkräuter und ihre Vielfalt zu erfahren. Bücher, Online-Kurse oder Workshops können dabei hilfreich sein.
Sei neugierig, sammle Wissen und entdecke die faszinierende Welt der Wildkräuter!