Das erkannten die alten Griechen und erklärten das Getränk zur Medizin
Das ist bis heute so geblieben. Und manch einer wird sich jetzt freuen – Bier in Maßen getrunken soll das Herz schützen, das Immunsystem stärken und das Risiko für Diabetes senken.
Auch unsere Groß- und Urgroßmütter wussten die gesundheitlichen Vorzüge des Bieres zu nutzen. Bei herannahender Erkältung empfahlen Sie warmes Bier mit Honig vorm zu Bett gehen. Warm einpacken, viel schwitzen und mit ein wenig Glück, ist man am nächsten Morgen wie neu geboren.
Bier hat vielfältiges Potential
In den Klöstern tranken Mönche Bier, wenn sie beim Fasten hungrig waren, denn das Bier wurde nicht als Fastenbrecher angesehen.
Die durchschnittliche Trinkmenge in deutschen Klöstern war drei bis fünf Maß Bier, täglich wohlgemerkt.
Na dann kein Wunder, dass die Klöster gut besucht waren.
In Klöstern wurde fleissig gebraut und viele gute Biersorten entspringen den alten Klosterrezepturen und geben den Biersorten ihren Namen.
Auch private Haushalte brauten ihr eigenes Bier und aus manchem “Kaffeekränzchen” wurde ein munteres Bierründchen, denn die Hausdamen baten ihre Kreationen gerne feil. Bemerken muss man dabei, dass das Bier in der Regel nicht so hochprozentig gebraut wurde.
Auch Hildegard von Bingen empfahl den Verzehr von Bier, “das die Regeneration fördert und den Leib kräftigt”.
In der «Enzyklopädie der Volksmedizin» wird eine ganze Reihe von Anwendungen des Biers als Heilmittel beschrieben. Man empfahl die cerevisiae medicatae z.B. zur Behandlung der Wassersucht (Ödeme), zur Anregung des Milchflusses von Wöchnerinnen und zur Behandlung des Skorbuts.
- Erstmal ganz einfach: Wasser, Hopfen, Malz
- Bier enthält ca. 93% Wasser
- es hat einen durchschschnittlichen Alkoholgehalt von 5%
- Kohlensäure gibt dem Bier seine Frische, hilft bei der Verdauung
- der Mälzungs- und Brauprozess macht die in ihm enthaltenen Kohlehydrate leicht verdaulich
- Bier enthält in geringen Anteilen essentielle und nicht essentielle Aminosäuren
- Bier enthält doppelt so viel Silizium wie Bananen und viermal soviel wie Getreideflocken (Silizium stärkt u.a. die Knochen und bewahrt vor Knochenschwund)
Im Jahre 1516 wurde das deutsche Reihheitsgebot erlassen, in dem ausschließlich 3 Zutaten zur Bierherstellung festgelegt wurden.
Es gab viele Auseinandersetzungen und nun regelt die Bierverordnung von 2005, was als Bier bezeichnet werden darf und was nicht.
40 % Phospor
20 % Kalium
Die enthaltenen Vitamine decken einen hohen Anteil des Tagesbedarfs, hier insbesondere die B- und H-Vitamine, die für eine gute Blutbildung sorgen, Nerven stärkend und Stoffwechsel anregend wirken.
Niacin schütze vor schädlichem Einfluss der UV-Strahlung sorgt für den Abbau von Zuckerstoffen und Fettsäuren und unterstützt die Pigmentbildung
Gerbstoffe schützen als Antioxidantine vor freien Radikalen. Was Bier den Ruf als Infarkt-, Krebs und Arthritis-Schutz gibt
Organische Säuren unterstützen die Herzleistung, fördern die Speichelsekretion und helfen der Darmflora
Hopfen – ein Multitalent als Bierzutat
Als der Hopfen sich beim Bierbrauen als wichtige Zutat etablierte, hatte man auch gleichzeitig die Vorraussetzungen für gute Lagerfähigkeit und Halbarkeit von Bier geschaffen.
Gleichzeitig verfeinert er den Geschmack des Bieres. Nicht unverdient bekam er den Namen:
“Seele des Biers”
Hopfen wird bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze angebaut. Bereits im Mittelalter wurde Hopfen zur Reinigung des Blutes, Förderung der Menstruation und als harntreibendes Mittel verordnet. Er wirkt beruhigend und schlaffördernd, entspannt.
Die Bitterstoffe Humulon und Lupulon geben im Körper beruhigend Methylbutenol frei, bei dem man eine beruhigende Wirkung vermutet. Sie lindern des weiteren nervöse Verdauungsbeschwerden und regen die Verdauung an.
Ballaststoffreiche Gerste für die Malzherstellung
Der größte Anteil angebauter Gerste landet nicht, wie man vielleicht erstmal denkt, im Brot, sondern wird für die Bierherstellung verwendet. Braugerste nennt man sie.
Neben Wasser, Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten enthält die Gerste Vitamin B, E sowie die Mineralstoffe Magnesium, Calcium, Kalium, Eisen und Phosphor. Essentielle Aminosäuren, wie Leucin, Phenylalanin oder Valin peppen sie auf.
Bierhefe
Heutzutage stellt man für die Naturheilkunde Bierhefe her, früher war es ein Abfallprodukt der Bierherstellung.
Wertvolle Aminosäuren und der hohe Gehalt an B-Vitaminen, E- und H-Vitaminen, Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Eisen und Zink rechtfertigen ihren Einsatz der Bierhefe bei Diabetes, Magen-Darm-Erkrankungen, Herpes Zoster (innerlich und äußerlich), Leberfunktionsstörungen sowie Schuppenflechte.
Bier macht glücklich!
Bier- moderat getrunken, besitzt viele gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Wie Wissenschaftler der Universität Indiana heraus fanden, macht Bier schon nach einem Schluck glücklich. Nicht wegen des Alkoholgehalts oder des Geschmacks. Sie stellten fest, das bei Testpersonen, sobald sie den Geschmack des Biers schmeckten, der körpereigene Botenstoff Dopamin frei gesetzt wurde. Und das schon bei einem Schluck!
Dopamin gilt wie Serotonin als “Glückshormon”.
Internationale Studien attestieren auch alkoholfreiem Bier die positive Wirkung der enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle.
Schön mit Bier
Cleopatra stieg im höheren Alter von Eselsmilchbädern auf Bierbäder um. Später wiesen Wissenschaftler nach, das der hohe Anteil an B-Vitaminen die Haut geschmeidig macht und den Stoffwechsel anregt.
Eine Haarwäsche mit Bier sorgt für Volumen und Glanz.
Heilrezepte mit Bier
Bei Erkältung
Zutaten
1 Liter dunkles Bier
3 EL Honig
1 Prise Nelke gemahlen
1 Prise Pfeffer
1 Prise Zimt
1 EL Ingwersirup
Zubereitung
Die Zutaten mischen und erhitzen, nicht kochen. Zwei bis drei Stunden ziehen lassen und erneut erhitzen. Abseihen und möglichst heiß trinken.
Schlaftrunk 1
Warmes Bier
Zutaten
1 TL Honig
300 ml warmes Bier
Zubereitung
Den Honig im angewärmten Bier auflösen und kurz vor dem Schlafengehen trinken
Heißer Bierlikör nach Hildegard von Bingen
Zutaten
2 Liter Malzbier
1 Stückchen Galgantwurzel
1 kg brauner Zucker
Zitronenschale (Otional)
2 Zimtstangen
1 1/4 Liter 75-prozentiger Alkohol
Zubereitung
Bier in einem großen Topf zum Kochen bringen. Den Zucker mit den Gewürzen und der Zitronenschale unterrühren und 20 Minuten köcheln lassen. Anschließend abkühlen und mit dem Alkohol verrühren.
Durch ein Tuch oder Kaffeefilter in Flaschen abseien. Mindestens zwei Monate ziehen lassen.
Den Bierlikör vor dem Trinken ( 1 Schnapsglas) leicht erhitzen.
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Rezepte aus Ellen Heidböhmer – Gesund mit Bier