Hätte Hoffmann von Fallersleben schon damals um die Heilkraft der Hagebutte gewusst, gewiss hätte er noch das eine oder andere Gedicht über sie geschrieben.
Was macht das Hagebutten-Männlein so wertvoll für unsere Gesundheit?
Einige Antworten finden wir in alten und neuen Kräuterbüchern, manche in der modernen Wissenschafft.

Hundsrose (rosa canina)]Seit Jahrhunderten werden die roten Scheinfrüchte der gemeinen Heckenrose (rosa canina) bei Darmleiden, Fieber und Infektionskrankheiten sowie zur Unterstützung während der Rekonvaleszenz genutzt
Der höchste Vitamin C-Gehalt in heimischen Pflanzen
Die Hagebutte glänzt nicht nur durch ihren extrem hohen Gehalt an Vitamin C von 500 bis 1.500 Milligramm je 100 Gramm Fruchtfleisch (der höchste Vitamin-C- Gehalt in heimischen Pflanzen, Sanddorn hat annähernd gleich viel, die Acerolakirsche das 5-fache), sondern auch durch weitere wirksame Inhaltsstoffe wie B-Vitamine, Vitamin K, Lycopin, Flavonoide und viele weitere stoffwechselrelevante Substanzen.
Der Gehalt an Fruchtsäuren und Pektinen lässt sie leicht abführend wirken. Deswegen kann man die Hagebutte gut bei entsprechenden Darmbeschwerden einsetzen.

Vitamin C wirkt unterstützend bei der Immunkörperbildung
Es bewirkt damit eine Steigerung der Abwehrkräfte. Bei Fieber wird von unserem Körper besonders viel Vitamin C verbraucht. Es hat eine nachgewiesene Wirkung auf die Nebennieren, die für die Produktion wichtiger Hormone zuständig sind und damit u. a. auf unsere Lebenskraft wirken.
Auch für die Wundheilung ist Vitamin C unentbehrlich. Somit können wir die Hagebutte bei schlecht heilenden Wunden, Infektionen, Fieber und allgemeiner Schwäche nutzen. Das macht sie auch für ältere Menschen sehr interessant, deren Darm Vitamine nicht mehr so gut aufnehmen kann.
Hagebutten kann man oft bis in den Winter ernten
Wer bei Fieber die Kraft der Hagebutte nutzen möchte, kann diese mit anderen Heilpflanzen kombinieren, die unsere Abwehrkräfte stärken, wie z. B. Linden- oder Holunderblüten. Kalter Hagebuttentee wirkt bei Fieber stark durststillend.
- Hagebutten mit Kernen 25.0 g
- Linden- oder Holunderblüten 25.0 g
2 gehäufteTeelöffel dieser Mischung mit 1/4 l kaltem Wasser übergießen, zum Sieden bringen und 5 Minuten kochen oder mit siedendem Wasser übergießen und 10 Minuten lang ausziehen lassen.
Warm, mit Honig gesüßt oder 1 Teelöffel Zitronensaft zugefügt 2-3 Tassen tgl. oder zum Abendessen eine Tasse Tee trinken.
Marmelade oder Mus aus Hagebutten wirkt bei Appetitlosigkeit und ist hilfreich für die Genesung
Variante 1
- 500 g entkernte Hagebutten
- Saft einer viertel Zitrone
- 125 ml Wasser oder Fruchtsaft
- 250 g Gelierzucker (2:1) oder 500 g (1:1)
- Das Fruchtfleisch zusammen mit dem Wasser und dem Zitronensaft in einem Topf für fünf Minuten aufkochen lassen.
- Mit einem Pürierstab zerkleinern, wer mag, kann es stückig lassen.
- Gelierzucker einrühren und weitere fünf Minuten unter Rühren kochen. Heiße Marmelade in saubere Gläser abfüllen und verschließen.
Variante 2 (die vollwertigere)
- Die Früchte von den Kernen befreien.
- Roh passieren oder pürieren und mit der gleichen Menge Honig verrühren.
Das Mus ist eine Heilnahrung. Man kann täglich 1-2 Teelöffel davon essen. Der Honig unterstützt mit seinen Enzymen die Heilwirkung. Er hält sich nur wenige Wochen im Kühlschrank.
400 g Hagebutten liefern ca. 300 g Fruchtfleisch und 100 g Hagebuttenkerne. Diese können wir zu einem gesunden Hagebuttenkerntee verarbeiten. Vorher sollten aber die Härchen entfernt werden, da sie ansonsten auf dem Tee schwimmen und beim Trinken in Hals und Mund kratzen.
Hagebuttenkerne verarbeiten
Hagebutten aufschneiden und die Kerne mit einem kleinen Löffel oder Messer auskratzen. Nun trocknet man die Kerne gründlich. Das geht am Besten in einem Dörrautomaten oder auch auf dem Backblech bei unter 40 Grad.
Die trockenen Hagebuttenkerne in ein feines Sieb geben, um die Härchen zu entfernen. Man siebt die Kerne mehrmals gründlich aus, bis alle Härchen durch das Sieb gefallen sind. Das macht ein wenig Arbeit, lohnt sich aber! Es macht Sinn, anfangs mit einem groben Sieb zu arbeiten um dann schrittweise ein feineres zu verwenden.
Weitere Hagebutten-Rezepte
Hier geht es weiter zum Artikel: Hagebutte bei Rückenschmerzen, Rheuma und Arthrose