Malve Malva neglecta (M)

Synonyme:
Gänsepappel, Hasenpappel, Käsepappel, Kaskraut, Schafgras

Malve

Malve

Namensentstehung:
Die Namen beziehen sich auf Pap, Pappe für Brei und deuten auf den Schleimgehalt der Pflanze. Ihre rundliche Frucht sieht wie ein kleines Käselaibchen aus, deshalb der Name Käsepappel.

Verwechslung:
Mit anderen Malvenarten wie zum Beispiel Eibisch

Inhaltsstoffe:
Die Blätter der Wegmalve enthalten Schleim sowie Gerbstoffe.

Anwendung:
Vor allem bewährt sich die Käsepappel als Tee bei Entzündungen von Schleimhäuten im Inneren des Körpers, bei Gastritis, bei Schleimhautentzündungen der Blase, des Magen- Darmkanals und der Mundhöhle, sowie bei Geschwüren im Magen und Darm. Hier kann man die Blätter zusammen mit Gerste zu einer Suppe bereiten . Man lässt aber die Gerste zuerst kochen und fügt dann, wenn sie ausgekühlt ist, die Malvenblätter dazu

Auch bei Lungenverschleimung, Bronchialkatarrh, Husten und starker Heiserkeit kann sie besonders empfohlen werden, aber auch bei Kehlkopf- und Mandelentzündung und trockenem Mund. Um die Schleimstoffe nicht zu vernichten, setzt man sie im sogenannten Kaltansatz an. Als Tagesration nimmt man 2 – 3 Tassen leicht angewärmt und schluckweise.

Sogar bei überaus hartnäckigem und oft als unheilbar hingestellten Lungenemphysem hilft Käsepappel ausheilend. Hier trinkt man 3 Tassen angewärmt und gibt über Nacht die abgeseihten Blätter und Blüten als Umschläge über Bronchien und Lunge. Für diese Umschläge nimmt man die Rückstände der Teezubereitung, wärmt sie mit etwas Wasser leicht an und vermengt sie mit Gerstenmehl zu einem Brei, den man auf Leintücher streicht und warm auflegt.

Aber auch als Waschungen bei Gesichtsallergien, Wunden, Geschwüren, geschwollenen Füssen oder Händen die von Bruchstellen oder Venenentzündungen kommen eignet sich die Käsepappel gut. Hier eignet sich ein Fuß- oder Handbad, dass man wie folgt zubereitet: 1 gehäufte Doppelhand Käsepappeln über Nacht in einem 5- Liter Gefäß in kaltem Wasser ansetzen. Am nächsten Tag wärmt man alles so an, die es Hände und Füße vertragen. Man badet darin 20 Minuten und kann das Bad, wieder angewärmt, noch zweimal verwenden. (Quelle: Maria Treben)

Nebenwirkungen:
zur Zeit nicht bekannt

Geschichtliches:
Der hohe Schleimgehalt der Malvenblätter lenkte bereits die Aufmerksamkeit der Ärzte des Altertums auf die Droge, die sie als einhüllendes Mittel innerlich und äußerlich gebrauchten. Sie wurde auch bei Insektenstichen empfohlen. Plinius berichtet, daß man die Blätter der Wegmalve auch als Gemüse verwendete. Während des Mittelalters standen die Malvenarten als Heilmittel in hohem Ansehen und wurden sehr häufig verordnet.

Teezubereitung:

1 TL der Droge mit 1 Tasse kaltem Wasser übergießen unter gelegentlichem Umrühren 1-2 Std. ziehen lassen, abgießen. 2-3 Tassen schluckweise trinken, nicht länger als 1 Woche, danach Pause (verminderte Resorption)

Kommission E: Schleimhautreizungen im Mund-und Rachenraum und damit verbundener trockener Reizhusten.